image by Antje Sauer
HALLO: Radiospiele Edition 3
Capital H
Von Arbeit, Boden und Orten des Gemeinschaffens
Hallo Hamburg, wir müssen reden. Denn auch an den Hamburger Osten schleicht sich an, was vielerorts schon lange Thema ist: Mit steigenden Boden- und Mietpreisen, dem Einzug internationaler Investorinnen und der Realisierung des Masterplans ›Stromaufwärts an Elbe und Bille‹ bahnen sich reale Konflikte und Bedrohungsszenarien für die oft über Jahrzehnte andauernden kulturellen, sozialen und gewerblichen Zwischennutzungen an, die bisher ebenso den Stadtteil prägten, wie der Autohandel und die unzähligen Büroflächen. Für alle stellt sich die Frage nach der Zukunft: Wer darf bleiben, wer muss gehen, wer hat das Geld – und wer hat es nicht?
Daher reden wir: Unter dem Titel ›Captial H – Von Boden, Eigentum und Orten des Gemeinschaffens‹ sprechen wir an drei Tagen zu je einem der Themenkomplexe, die bereits seit Langem Gegenstand vieler Initiativen und Einzelpersonen in diesem Raum sind. Sie verhandeln kritische Perspektiven, vernetzen sich und entwickeln kooperative Projekte. Sie wollen eine Stadtentwicklung mit anderen Vorzeichen: gemeinschaftlich, nicht-kommerziell und inklusiv.
Am Wochenende des 14.-16.05. bringen wir mit der dritten Edition der HALLO: Radiospiele verschiedene Akteur:innen zu diesen Themen ins Gespräch und in eure Endgeräte. Wir veröffentlichen diese Auseinandersetzungen, Gedanken und Ideen, schaffen Verknüpfungen (hoffentlich auch mit Euch!) und möchten die Diskussion über die Zukunft unserer Städte weiter anfachen.
Seid gespannt auf Musik, Interviews, Konzerte, Zaungespräche, Lesungen und Vieles mehr – unter anderem mit Gabu Heindl, Eva von Redecker, WERK – Haus Neuer Arbeit, Alster-Bille-Elbe PARKS, Trashboo und Vielen mehr – zu hören auf: halloradio.net
HALLO: Radiospiele Edition 3 | Capital H werden außerdem zeitgleich im Radio der aktuellen Sonderausstellung des Museums für Kunst und Gewerbe ›Life on Planet Orsimanirana‹ übertragen: www.radio-orsimanirana.com
—.—.— Die HALLO: Radiospiele werden gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg und den Musikfonds e.V. mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. —.—.—
Von und mit:
Daniel Möhring
Dorothee Halbrock
Johanna Padge
Julia Marie Englert
Katrin Dröppelmann
Kirsten Plöhn
Leon Lechner
Nina Manz
Nuriye Tohermes
Tino Holzmann
Als rasende Stadtreporterin führt Kathrin Dröppelmann durch das dreitägige Programm und verknüpft durch ihre Fragen die Themen Arbeit, Boden und Gemeinschaffen. Als Architektin, Stadtforscherin und freischaffende Künstlerin arbeitet sie im Bereich der künstlerischen Vermittlung mit einem Fokus auf urbane und gesellschaftliche Fragestellungen. Sie arbeitet meist in partizipativen und / oder kollaborativen Zusammenhängen und nutzt dabei künstlerisch-forschende Methoden, um Kunst / Architektur und deren gesellschaftspolitische Dimensionen zu vermitteln. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Hammerbrook.
Wann hat das eigentlich angefangen mit dem Schuften gehen? Und wie ist es heute bestellt, um das Wesen der Arbeit? In einem Interview von 2017 erklärt Felix von den Freundinnen und Freunden der klassenlosen Gesellschaft die Geschichte der Arbeit – von der vorindustriellen Zeit bis in die nahe Zukunft.
Welche Bedeutung hat das Arbeiten für den Stadtteil Hammerbrook und die arbeitende Nachbar:innenschaft? Julia Englert hat die Arbeiter:innen des Stadtteils zu ihren Tätigkeiten befragt.
Im ersten Teil sprechen Veit Wolfer und Dorothee Halbrock über die Frage: was ein Ort braucht, an dem zumindest solidarisch miteinander oder nebeneinander gearbeitet werden kann? Im Zweiten Teil werden Julia Englert und Kirsten Plöhn von Nuriye Tohermes über ihre größte Baustelle ausgefragt: Beim WERK geht es um Arbeit, um Eigentum und darum in einer Gemeinschaft den Begriff Gemeinwohl immer wieder neu zu definieren.
Wie arbeiten wir hier eigentlich, wie verteilen wir Geld, woher kommt das Geld? Wer ist bei uns die Kapitalistin? (live)